Das produzierende Gewerbe ist nach wie vor der Jobmotor Nummer eins in Deutschland.
- Fahrzeugindustrie stockt trotz Handelskonflikt und Brexit weiter auf
- Top: Nachfrageentwicklung steigt im Luft- und Raumfahrzeugbau um 41 Prozent
- Flop: Tabakverarbeitung schreibt 20 Prozent weniger Jobs aus
Düsseldorf, 6. März 2019: Das produzierende Gewerbe ist nach wie vor der Jobmotor Nummer eins in Deutschland. Fast jeder fünfte Job wird von einem Industrieunternehmen ausgeschrieben. Der Adecco Stellenindex analysiert knapp 1,35 Millionen Stellenangeboten von Februar 2017 bis Januar 2019 und zeigt einen deutlichen Anstieg des Personalbedarfs. Um satte neun Prozentpunkte legte die Fertigung inklusive dazugehöriger Jobs in Verwaltung, Vertrieb & Co. im Jahresvergleich zu. Allein der Januarvergleich 2019/2018 zeigt ein Job-Wachstum von 15 Prozent. Fast die Hälfte der Jobs entstehen in der Fahrzeugindustrie und im Maschinenbau – dem beschäftigungsintensivsten Sektor mit über einer Million Mitarbeiter in Deutschland.
Aviation & Oil auf personellem Wachstumskurs
Die stärkste Nachfrageentwicklung zeigen Unternehmen aus dem Luft- und Raumfahrzeugbau (+41 Prozent) sowie der Mineralölverarbeitung (+37 Prozent), während in der Möbel-herstellung (-18 Prozent) und Tabakverarbeitung (-20 Prozent) der Bedarf an neuem Personal rückläufig ist.
Der Kampf gegen Dieselaffäre & Brexit
Wer meint, die Jobaussichten in der Fahrzeugindustrie sähen aufgrund von gedrosselter Produktion durch die Umstellung auf den neuen Abgasmessstandard WLTP sowie durch Handelskonflikte und den Brexit weniger rosig aus, der irrt. Ein Plus von 15 Prozent im Jahresvergleich zeigt, dass die Unternehmen stetig Personal suchen, nicht nur in der Fertigung direkt. Die Fahrzeugindustrie ist neben handwerklichen Fachkräften hauptsächlich auf der Suche nach Ingenieuren, IT-lern und Naturwissenschaftlern. Außerdem punktet die Fahrzeugindustrie nach wie vor mit starken Arbeitgebermarken und bietet vielen Young Professionals einen spannenden Berufsstart. Drei Prozent der Jobs in der Fahrzeugindustrie richten sich an Berufsanfänger, bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten sind es ebenfalls drei Prozent und der Maschinenbau bietet immerhin mehr als 4.160 (zwei Prozent) Young Professional-Jobs.
Lebenslanges Lernen und Weiterbildung als neuer Standard
Lebenslanges Lernen und Weiterbildung sind besonders in den von Digitalisierung und Konjunktur betroffenen Branchen (wie der Industrie) wichtig und sichern Beschäftigten die Perspektiven im Unternehmen. Weiterbildungsangebote nehmen bereits einen hohen Stellenwert in der Mitarbeitersuche der Industrie ein. 13 Prozent der Industrie-Jobangebote im Januar bieten regelmäßige Weiterbildungen, während es im gesamten deutschen Stellenmarkt 17 Prozent sind. Mitarbeiter, welche die Transformationsprozesse effektiv mitgestalten und flexibel genug sind, neue Aufgaben und Rollen anzunehmen, haben einen entscheidenden Job-Vorteil. Von neuen Mitarbeitern wird dies seitens der Industrie schon explizit gefordert.
![Adecco-stellenindex-maerz-2019-statistik]()