- Rund 142.600 Stellenanzeigen für Jobs im Ausland
- Stellenangebote aus dem Ausland stehen in Zusammenhang mit Fachkräftemangel und Globalisierung
- Frankreich bietet viele Stellen im deutschen Stellenmarkt an
Düsseldorf, 26. Juli 2017: Die Arbeit im Ausland ist längst nicht mehr nur etwas für Auswanderungswillige oder Studenten – vor allem Fachkräfte zieht es in die Ferne. Viele ausländische und auch international agierende deutsche Unternehmen nutzen deshalb die Möglichkeit, aus Deutschland Fachkräfte zu rekrutieren.
Wie die aktuelle Analyse des Adecco Stellenindex zeigt, wurden in 198 deutschen Printmedien und Online-Börsen im Zeitraum von Juni 2016 bis Mai 2017 rund 142.600 Stellenanzeigen für Jobs im Ausland angeboten. Das entspricht rund 4 Prozent aller im deutschen Stellenmarkt veröffentlichten Jobangebote in diesem Zeitraum. Mit 56 Prozent kommen mehr als die Hälfte der Stellenangebote aus dem Gastgewerbe. Knapp 25 Prozent aller Stellenanzeigen sind durch Personaldienstleister ausgeschrieben. Jede zehnte Anzeige wird von Industrieunternehmen angeboten, gefolgt von Rechts-, Wirtschafts- und Unternehmensberatern mit 6 Prozent der Jobangebote. Lediglich 4 Prozent der ausgeschriebenen Stellen betreffen den Bereich Handel. Demnach sind es vor allem Gastronomie- und Hotelfachkräfte, aber auch technische Fachkräfte, Informatiker und Manager, die gesucht werden. Die Unternehmen setzen auf gut ausgebildete Fachkräfte aus Deutschland und machen vor, wie Globalisierung funktioniert.
Europa weltweit führend
Wenig überraschend: Fast alle Jobangebote (97 Prozent) kommen aus dem europäischen Raum, allen voran aus den deutschsprachigen Ländern Österreich und Schweiz (mit knapp 60.000 bzw. 57.000 Anzeigen für Fachkräfte).
Rund zwei Drittel aller Stellenangebote für Österreich kamen aus dem Tourismus- und Gastgewerbe. So sind gut 10.000 Köche oder Küchenchefs, 4.200 Kellner und Servicekräfte sowie knapp 4.000 Rezeptionisten gesucht. Schweizer Jobangebote richten sich an Gastronomie- und Hotelfachkräfte (knapp 40 Prozent), gefolgt von jeweils 8 Prozent der Stellen im Bereich IT und in technischen Berufen, 7 Prozent der Stellenangebote sind für Mitarbeiter im Vertrieb und ca. 5 Prozent für das Finanzwesen ausgeschrieben.
Frankreich folgt nach Österreich und der Schweiz mit den drittmeisten Jobangeboten im deutschen Stellenmarkt (8.500). Großbritannien (2.160 Angebote) belegt Platz vier. Die Zahl der Stellen im Vereinigten Königreich ist dabei um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, was möglicherweise mit dem Brexit in Zusammenhang steht. Technische Fachkräfte und Informatiker sind aber nach wie vor sehr gefragt. Darüber hinaus überrascht das Fürstentum Liechtenstein: Mit insgesamt 1.708 Jobangeboten besetzt der sechstkleinste Staat der Erde den sechsten Platz im Ranking. Industrieunternehmen - allen voran Hilti und ThyssenKrupp - bieten fast 90 Prozent der Stellen aus Liechtenstein an. Dementsprechend wurden in Liechtenstein überwiegend technische Fachkräfte (36 Prozent) und Mitarbeiter für die Bereiche Forschung und Entwicklung gesucht (17 Prozent).
Asien: Auch außerhalb Europas ist die Nachfrage nach Fachkräften aus Deutschland groß
Für den asiatischen Raum werden insgesamt 2.600 Jobs angeboten. Ein Drittel der Stellenanzeigen kam dabei aus China. Dort suchen größtenteils deutsche Industrieunternehmen nach neuem Personal für die Management-Ebene, aber auch nach technischen Fachkräften und Vertriebsspezialisten. Gut 90 Stellen entfallen auf den Stadtstaat Singapur. Gefragt sind vor allem IT-Fachkräfte, Ingenieure und Sales Manager.
Aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, überwiegend Dubai und Abu Dhabi, kommen gut 400 Stellenangebote – Hier bekommen nicht nur erfahrene Fachkräfte eine Chance, sondern auch Auszubildende und Praktikanten.
Stellenangebote aus der Türkei kommen wiederum hauptsächlich aus dem Hotelgewerbe.
Afrika: Neben Mitarbeitern in der Entwicklungshilfe vor allem Pädagogen und Lehrkräfte gesucht
Im Afrika stehen den Fachkräften aus Deutschland circa 700 Jobs zur Auswahl. Während im Norden des Kontinents vor allem Hotels Stellenanzeigen für Animateure und Servicemitarbeiter veröffentlichten, werden im Süden nach wie vor Entwicklungshelfer und Berater gesucht.
Besonders herauszustellen sind darüber hinaus die Stellengesuche im Bildungssektor: So suchten neben der German University in Kairo auch der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) sowie diverse deutsche Schulen in verschiedenen Regionen nach Professoren, Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern.
Die meisten Angebote werden in der Tourismus- und Gastgewerbebranche ausgeschrieben
Wer als Chef-Koch, im Bereich Rezeption, als Zimmermädchen oder Servicekraft Auslandserfahrungen sammeln möchte, dem bieten sich nicht nur in Österreich und der Schweiz Möglichkeiten. Knapp 5.000 Stellen sind in Frankreich zu besetzen, ca. 900 Jobs in Spanien und 500 im asiatischen Raum. Wer sich auf kein bestimmtes Land festlegen will, hat mit mehr als 10.000 Angeboten zahlreiche Jobs auf Kreuzfahrtschiffen zur Auswahl.